Maria Sybilla Merian

MARIA SIBYLLA MERIAN

geboren am 2. April 1647 in Frankfurt/Main
gestorben am 13. Januar 1717 in Amsterdam

deutsche Malerin, Kupferstecherin und Naturforscherin

Die große Naturkundlerin, Forschungsreisende, Kupferstecherin, Blumen– und Insektenmalerin Maria Sibylla Merian war die jüngste Tochter des berühmten Kupferstechers Matthäus Merian aus seiner zweiten Ehe mit Johanna Sybilla Heim.
….1685 trennt Merian sich von ihrem Mann und zieht mit Mutter und Töchtern nach Holland zu ihrem Halbbruder Caspar, der dort in einer religiösen Kommune lebt, die der pietistischen Lehre des Jean de Labadie (1610-1674) anhängt. Diese lässt sich zusammenfassen als »Gott ist alles, du bist nichts«. Verzweifelt, aber vergeblich versucht ihr Ehemann Graff, seine Frau zur Rückkehr zu bewegen. Es scheint, dass die »heilige Zurückhaltung«, die die Sekte Eheleuten auferlegt, ihr zusagt, denn in der Ehe war es ihr »übel ergangen«.
… einige Gemeindeglieder missionierten in Surinam, einer niederländischen Kolonie nördlich von Brasilien und schickten von dort die farbenprächtigsten tropischen Schmetterlinge – und gaben damit den Anreiz für die große Reise nach Übersee, die Merian schließlich weltberühmt machte.
Merian verlässt die Sekte nach fünf Jahren und geht mit ihren Töchtern nach Amsterdam. Dort spart sie viele Jahre lang, um sich eine Forschungsreise nach Surinam leisten zu können. 1699 hat sie die nötige Summe beisammen und macht sich auf mit ihrer jüngsten Tochter. Nach dreimonatiger Fahrt kommen sie in Paramaribo, der Hauptstadt von Surinam, an. Die SiedlerInnen bringen sie in einem Holzhaus unter, und Mutter und Tochter machen sich sogleich an die Arbeit. »Unter dem grünen Dach des Regenwaldes bauen die zwei Frauen ihre Staffelei auf und zeichnen die tropischen Pflanzen und Tiere ›getreu nach dem Leben‹ auf Pergament«. (Kerner 77). Kühn (562) sieht es anders: »Sie hat überwiegend beschrieben und gezeichnet, was im Garten wuchs. … Dies war ihr Ambiente, und nicht der sogenannte Urwald.« Und »Sie war Sklavenhalterin, in einer Gesellschaft von Sklavenhaltern.« (543). Merians SklavInnen brachten ihr auch heimische Pflanzen und Insekten.
Im Jahre 1701 muss Merian ihren Forschungsaufenthalt wegen einer Malaria-Erkrankung vorzeitig abbrechen.

Wieder zurück in Amsterdam, beginnt sie unverzüglich mit der Planung und Ausführung ihres Meisterinnenwerks Metamorphosis Insectorum Surinamensium. Der Prachtband mit 60 Kupfern der stattlichen Größe 70 x 50 cm erscheint 1705 und begründet ihren weltweiten Ruhm.


http://www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/maria-sibylla-merian/

Das wunderbare Buch über die Insektenwelt von Surinam ist als Faksimile zu bestellen bei der Königlichen Bibliothek in Den Haag.

https://www.kb.nl/themas/boekkunst-en-geillustreerde-boeken/meer-geillustreerde-werken/metamorphosis-of-de-verandering-der-surinaamsche-insecten/nu-te-koop-de-facsimile-van-merians-metamorphosis

und in einer deutschen Ausgabe unter
https://www.wbg-wissenverbindet.de/10114/metamorphosis-insectorum-surinamensium
Beschreibung
Kupferstecherin und Naturforscherin Maria Sibylla Merian (1647-1717) reiste im Jahr 1699 nach Surinam, um dort die tropischen Insekten zu beobachten und zu zeichnen. ›Metamorphosis insectorum Surinamensium‹, das Buch, in dem sie erstmals die Verwandlung von der Raupe über die Puppe zum Schmetterling schildert, erschien nach ihrer Rückkehr. Nur 30 Exemplare blieben erhalten. Bis heute fasziniert Merians Malkunst, die für ihre Zeit ungewöhnliche Natürlichkeit, ihre kunstvolle Komposition und lebhafte Kolorierung. Das Faksimile ermöglicht es nun, ihr Hauptwerk mit eigenen Augen zu bestaunen. Es beinhaltet eine umfassende Einführung sowie Beiträge namhafter Historiker, Buchwissenschaftler und Biologen. Der Text wurde vollständig ins Deutsche übertragen, Tiere und Pflanzen auf den Bildtafeln verlässlich bestimmt. Merians Lebensleistung ist Teil des gesamteuropäischen Kulturerbes. Das Unverwechselbare ihrer Kunst entfaltet dieser aufsehenerregende Band in seiner ganzen Schönheit.

Hrsg. von Marieke van Delft und Hans Mulder. Mit einem Vorwort von Redmond O'Hanlon und Beiträgen von Ella Reitsma, Kay Etheridge und Bert van de Roemer. 2017. 200 S. mit 50 farb. Abb. und 60 Tafeln, 35,5 x 53,5 cm, Fadenh., geb. mit Lesebänd. im Schmuckschuber. Lambert Schneider, Darmstadt.


Auch erschien eine sehr gute Biographie über sie:


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